Albert Weisgerber und die Sammlung Kohl-Weigand als „Kunstkrimi“, Bilder / Schicksale - „Entartete Kunst“ und „Oskar Holweck – Form und Textur“
Ein begleiteter Besuch der Modernen Galerie des Saarlandmuseums verspricht am 29. Oktober 2024 ungewöhnliche Begegnungen mit Werken Albert Weisgerbers und Oskar Holwecks sowie entlang der Sammlung Kohl-Weigand mit Bildern und ihren Schicksalen und „Entarteter Kunst“.
Entlang ihrer Sonderpräsentation Bilder, Schicksale, Provenienzforschung und "Entartete Kunst‘“ vermittelt die Moderne Galerie des Saarlandmuseums zur Zeit überaus interessante Einblicke und lässt ausgewählte Werke eigene Geschichte(n) hinter dem Sichtbaren erzählen. Einen besonderen Rahmen erhält diese sehenswerte Ausstellung über den Kontext der NS-Aktivitäten rund um die vom Regime als „Entartete Kunst“ diffamierten Werke, die auch für die Geschichte des Saarlandmuseums von großer Bedeutung sind. So riss die Beschlagnahme-Aktion von Werken moderner Kunst aus öffentlichen Museen 1937 auch schmerzliche Lücken in die Sammlung des Saarbrücker Museums.
Einen ganz neuen Blick – und manchen „Kunstkrimi“ – erschließen hierbei jene zahlreichen Gemälde und Grafiken der legendären St. Ingberter Kunstsammlung Kohl-Weigand, die in der Ausstellung „Bilder / Schicksale. Provenienzforschung und ‚Entartete Kunst‘“ in einem ebenso ungewohntem wie spannenden Bezug zu sehen sind. So erfährt man unter anderem, warum Albert Weisgerbers „Jahrmarkt in St. Ingbert“ es in diese Sonderausstellung geschafft hat, warum seine „Prozession in St. Ingbert (II)“ als Kulturbesitz für das Saarland gerettet werden konnte – und welches bewegte Schicksal weitere Bilder und deren Vorbesitzer erfuhren.
Darüber hinaus besteht Gelegenheit zum Besuch der Retrospektive „Oskar Holweck – Form und Textur“, die die Moderne Galerie in dieser Zeit aus Anlass des 100. Geburtstages des bedeutenden, 1924 in St. Ingbert geborenen Künstlers präsentiert. Rund 70 ausgewählte Werke aus den Jahren 1956 bis 1996, die aus der Sammlung des Saarlandmuseums, dem Oskar-Holweck-Nachlass sowie öffentlichen und privaten Sammlungen in Deutschland stammen – von expressiven Tuschezeichnungen über Reißreliefs bis zu Buchobjekten und Papierskulpturen – verdeutlichen dabei die Vielfalt an Möglichkeiten, die Holweck mit dem Werkstoff Papier über fast fünf Jahrzehnte hinweg entwickelt hat.
